Geburtstag wählt er sich als den Tag aus, an dem er den „Notausgang“ nehmen könnte. Er hat in der Zwischenzeit begonnen, mit mehr Leidenschaft zu leben, und seine Wahrnehmung wird fantasiereicher.

Sie zwingen den nächsten Wagen, Loering ärztlicher Betreuung zuzuführen. Dies bedeutet aber nicht seinen Tod, sondern seine Verurteilung zum ewigen Leben, zur zwölfstündigen Verbannung aus dem magischen Theater und zum Ausgelachtwerden.

Das Urteil wird sofort vollzogen.Harry kehrt in die Wirklichkeit zurück, die Wirkung des Rauschmittels lässt nach. Harry sieht in sein eigenes Unbewusstes und muss erkennen: Er ist nicht nur Mensch und Wolf, sondern ein noch weit vielfältigeres Wesen. Harry Haller ist eine gespaltene Persönlichkeit. Vergeblich fordert Wolfgang Amadeus Mozart ihn auf, das magische Theater als Schule des Humors aufzufassen. Ein Ich Hallers, das einem Kraftmenschen der Zirkuswelt ähnelt, dressiert einen Wolf, seinen Instinkt zu unterdrücken. Dort trifft er seinen ehemaligen Schulkameraden Gustav. Der Mensch ist ein „Bündel aus vielen Ichs“. Hallers vernichtender Blick entlarvt die Rede nach Auffassung des Herausgebers (S. 16) als „Affenspiel“. Ein vielschichtiges Buch, das Hesses internationalen Ruhm begründete und auch heute noch fasziniert.Harry Hallers Aufzeichnungen tragen den Titel: „Nur für Verrückte“. Beide ziehen sich mit einem eroberten Automobil an einen Hochsitz auf einer Pinie zurück, der im Gebirge an der spontan so benannten „Achsenstraße“ (S. 204) liegt. Pablo sitzt vor ihm und wiederholt, was Mozart schon gesagt hat. Harry nimmt sich vor, von Neuem hinter alle Türen zu blicken, alles Leid nochmals zu ertragen, bis er sein Leben verstanden und – bis er zu lachen gelernt hat. Nun traf Haller auf verschiedene Türen mit Aufschriften: "Alle Mädchen sind dein", "Genussreicher Selbstmord", "Anleitung zum Aufbau der Persönlichkeit"… In das letztere ging er hinein. Zum „Anfang aller Kunst, aller Phantasie“ (S. 216) erklärt er folgerichtig die „Schizophrenie“.Im nächsten Raum, einer „Jahrmarktbude“ (S. 217) erlebt das „Wunder der Steppenwolfdressur“. Neben ihm sitzt wieder Mozart, der ihn auffordert, „den Galgenhumor dieses Lebens zu erfassen“ (S. 240) und „das Lachen zu lernen“ (S. 241). Es geht um einen „Steppenwolf“ namens Harry, einen alternden Mann, der vielseitig begabt, jedoch zutiefst unglücklich ist. Beide Seiten verlangen das Extreme, und Harry kommt dadurch dauernd mit sich und mit der Umwelt in Konflikt. Darauf analysiert er die Ursachen seiner Erst am Morgen schläft er ein (S. 83), nicht ohne an die Textstelle mit den „Vor dem Haus des Professors verrät er seine Abscheu gegen den Gelehrten, der offenbar Orientalist und Theologe ist. Dies ergänzt er durch eine Beobachtung vom gemeinsamen Besuch eines kulturphilosophischen Vortrags. In einer Rückblende berichtet Haller zunächst von einem Nach der Heimkehr findet er in seinem Bett seine vormalige Tanzpartnerin Maria, die ihm Hermine zugeführt hat (S. 152, S. 155). Zuletzt unterzieht sich Harry dem drastischen Spektakel „Wie man durch Liebe tötet“.

An einem weiterenn Abend beobachtet der Herausgeber Haller im Glück mit einer weiblichen Besucherin (Erika), ehe der „Steppenwolf“ wieder in sein Leid zurückfällt. Für den Mord an einem „gespiegelten Mädchen“ (S. 239) Es wird eine dreifache Strafe verhängt: Erstens wird er zum ewigen Leben verurteilt, drittens zum „zwölfstündigen Entzug der Eintrittsbewilligung in unser Theater“ (S. 240) und drittens zum Ausgelachtwerden.Mitten im Vollzug der dritten Strafe kommt Haller wieder zu sich. Das „magische Theater“, so prophezeit der „Tractat“, bietet ihm die Möglichkeit, in den Spiegel seiner Persönlichkeit zu sehen, um zu den „Unsterblichen“ zu gelangen, die durch den Humor zu vollständiger Selbsterkenntnis gelangt sind und mit allen Wesensteilen zu leben, zu lachen gelernt haben.Harry Haller ist schwer betroffen von der Diagnose, die der Steppenwolf-Tractat ihm stellt.

Und er erwischt sich dabei, wie er sich in der eigenen Vergeistigung gefällt, während er – darin auch noch ganz Bürger – das ungeordnete Leben und den wenig verständigen Kunstgeschmack seiner neuen Freunde verachtet.Nachdem Harry das Tanzen gelernt hat, fordert Hermine ihn auf, zu einem Maskenball mitzukommen. Doch anstatt sich dem Vorbeifluten der Bilder und den sich einstellenden Assoziationen hinzugeben und sie „als Schule des Humors“ zu nehmen, will er um jeden Preis Hermine erobern, die er immer mehr als … Harry gehört somit zu den „heimlichen Selbstmördern“, die ständig an den freiwilligen Tod denken, um Kraft zum Weiterleben daraus zu schöpfen. Seinen 50.

In Basel verfasst Hermann Hesse zwei Fragmente des 11.1.. Hesse vollendet in Montagnola die Reinschrift des Im Deutschen Taschenbuch Verlag erscheint die erste Taschenbuch-Ausgabe des In der Bibliothek Suhrkamp erscheint 1969 eine weitere Taschenbuchausgabe des Trotz Hesses Widerstand gegen die Tendenz, den Steppenwolf als autobiographisches Dokument seiner Befindlichkeit zu lesen, gibt es zwischen Hesse und Harry Haller eine Vielzahl von Parallelen:Hesse weist darauf hin (Brief an Felix Braun vom 8.7.1927), dass der Aufbau des Herausgeber als Ich-Erzähler, der Harry Haller aus der Außensicht beschreibtHarry Haller als Ich-Erzähler, der von seinen Erlebnissen berichtetDer auktoriale Er-Erzähler des Traktats, der Hallers Krise ausdeutet und analysiertNach einer kurzen Einführung des Herausgebers in Ich-Form wird zunächst der „Steppenwolf“ (S. 9) charakterisiert.

Hinter ihr wird Harry in seine Jugend zurückversetzt und trifft alle Mädchen und Frauen wieder, die er gekannt hat. Im Anschluss folgt der Herausgeber Haller in ein „kleine[s] altmodische[s] Wirtshaus“ (S. 25), wo sie ein Gespräch über Astrologie beginnen.

Auf dem Weg zu Maria (S. 174) versteht er endlich das Haller wird nun gemeinsam mit Hermine von Pablo in ein „Haller betritt eine apokalyptische Kriegsszene und gerät in den „Kampf zwischen Menschen und Maschinen“ (S. 201). Als er nach „vier, fünf Stunden“ (S. 118) erwacht, macht er sich auf nach Hause, wo ihn die Vermieterin empfängt.

Hier findet er seine Henriette mit dem Jazzmusiker nackt nebeneinander liegen. Hesse zergliedert im Roman die Seele seines Helden, der wohl nicht zufällig die gleichen Initialen hat wie der Autor.