Pressemitteilung: 21.01.2019 10:18. Das bekannteste Bild gemäß ihrer Vision stamme von dem polnischen Maler Adolf Hyla – ein "Poster" davon hing in Sankt Peter und Paul, nachdem es gesegnet worden sei. Aber Triegel hatte den Mut. Triegel lässt in seinem Bild den auferstandenen Jesus durch einen hölzernen Türrahmen auf den Betrachter zuschreiten. "Wenn ich mich im Raum bewege, ist das Gesicht mal überstrahlt, mal ganz plastisch und greifbar. Doch in dem dann beginnenden Briefwechsel habe Triegel zunächst abgesagt. Es bleibt ein Prozess des Näherns, der nie endet", erklärte der Künstler.Triegel wurde 1968 in Erfurt geboren. Hinter ihm ist tiefes Schwarz. Auf jeden Fall müsse Jesus der schönste Mensch gewesen sein. Am auffälligsten ist das Gesicht: Es verändert sich je nach Standort und Lichteinfall. Bischof Friedhelm Hofmann segnete das Bild am Samstagabend bei einem Gottesdienst in der Kirche Sankt Peter und Paul. Aus der Gegend, wo das Herz ist, fallen weiße und rote Strahlen. Denn als Papst Johannes Paul II. Freuen sich über das neue Gemälde (von links): Pfarrvikar Christian Stadtmüller, Künstler Michael Triegel und Stadtdekan Jürgen Vorndran. Michael Triegel wollte sich nicht zuerst auf das Antlitz konzentrieren und dann nur noch den Rest des Bildes fertigstellen. Triegel sprach von "einem meiner schönsten und zugleich aufwühlendsten Projekte". „Es könnte ein Abenteuerroman geschrieben werden“, meinte der Stadtvikar. Mohnblüte und Schmetterling am Boden verweisen auf Tod und Auferstehung.Dass der Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, das Bild in der Vorabendmesse zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit in der Kirche Sankt Peter und Paul gesegnet hat, ist kein Zufall. Meine Seele war von Furcht, aber auch von großer Freude durchdrungen. Triegel sprach von "einem meiner schönsten und zugleich aufwühlendsten Projekte".
Als Stadtmüller die Marienfenster Triegels in der evangelischen Schlosskirche in Köthen bei Leipzig gesehen habe, war er begeistert. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: Male ein Bild nach dem, was du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf dich. „Im ersten Moment habe ich gedacht, das geht gar nicht“, erläuterte Triegel, denn er wollte nicht einfach die bestehenden Bilder uminterpretieren. … Kunst im Erzählstrom – Vortrag in der Michael Triegel-Ausstellung Heute sage ja nur noch die Kirche, dass Kunst Gebrauchsgegenstände hervorbringe. Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verloren geht. Sie hatte TBC in der Endphase ihrer Krankheit und das hätte mit ihren Visionen zu tun haben können. Aber wenn wahre Schönheit nicht in der Realität vorkomme, könne er seine Arbeit beenden.Als er in der Klosterzelle Auszüge aus den Tagebüchern mit der Szene, wie Jesus an der Klosterpforte stand, hörte, entstanden die erste Inspirationen zu seinem Bild. Links hängt noch das zerborstene Schloss. Der Leipziger Künstler Michael Triegel hat einen "Barmherzigen Jesus" für eine Würzburger Kirche gemalt. Doch Jesus sagte ihr, die Schönheit liege nicht in der Farbe oder im Pinselstrich, sondern in seiner Gnade.Die Hintergründe und der abenteuerliche Weg zum Gemälde hat Michel Triegel im Gespräch mit Journalisten erläutert. Ermöglicht durch die Johann Wilhelm Naumann-StiftungKann es in unserer Epoche des permanenten Tabubruchs überhaupt noch ein Tabu geben? Es geschieht etwas mit ihm. Doch letztlich willigte er ein und die Kirchenstiftung habe einstimmig für Triegel entschieden.Im Gespräch mit Benjamin Leven, Redakteur bei Herder-Korrespondenz, erzählte Triegel selbst die weitere Entstehung des Bildes. Das Schloss am linken Türrahmen ist aufgebrochen – die Tür zum Tod ist nicht mehr endgültig. Bischof Friedhelm Hofmann segnete das Bild am Samstagabend bei einem Gottesdienst in der Kirche Sankt Peter und Paul. Triegel: Es ist viel leichter, Jesus beim Abendmahl oder bei der Kreuzigung zu zeigen.