Unter Fremdenpolitik verstehe ich eine Politik, die sich nicht bloß mit der Aufnahme und Eingliederung von Ausländern, Immigranten und Asylanten oder mit der Gewalt gegen Fremde befasst; vielmehr trägt sie der Fremdheit in allen Bereichen der Öffentlichkeit Rechnung. Symmetrieforderungen wären verfrüht; das Verhältnis zwischen fremdem Anspruch und eigener Antwort ist strikt asymmetrisch, da es jedem Vergleich vorauseilt. to be able to get the book is quickly and easy, Fremde Monde Der Vernunft: Die Ethnologische Provokation Der Philosophie … Ungeachtet dessen kommt es zu wechselnden Überschneidungen. Paradoxerweise versteift man sich umso entschiedener auf das Eigene, je weniger man zu verlieren hat. Es droht eine kulturelle Entropie. Demnach möchte ich versuchen, das Selbst in seiner, uns durch Wahrnehmung und Empfindung gegebenen, Eigenart zu begreifen. Die neuen Gedanken gehören weder mir noch dem Anderen – sie entstehen in einem Dazwischen, ohne dass es Intersubjektivität oder Interkulturalität nicht gäbe, sondern nur die bloße Vervielfältigung des Eigenen. Die Missachtung des Außerordentlichen führt dazu, dass kulturelle Ordnungen als bloße Normalordnungen funktionieren.• Fremdheit lässt sich nur im Plural denken. Die Ferne prägt nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart; denn das performative Hier und Jetzt des historischen Berichts fällt niemals zusammen mit Ort und Zeit der berichteten Ereignisse. Wir können unterscheiden zwischen einer For the use of photographs, audio and video material included in the articles note the stated terms of licence and the rights holders.Bernhard Waldenfels, Das Fremde denken, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 4 ( Auf den Globalismus antwortet ein Lokalismus, der sich auf das Hier fixiert und sich an das Eigene klammert, bis hin zum ideologisch aufgeladenen Blut-und-Boden-Denken. Ich fasse mich nur, indem ich mir entgleite.Leiblichkeit besagt, daß ich nur als anderer ich selbst bin.“Wahrnehmung aus der zeitlichen Diastase hervor. Jeder Sonderbereich hat eine Schwellenzone, die sich nur um den Preis einer Medikalisierung, Juridisierung, Moralisierung oder Ökonomisierung des Lebens ins Innere der jeweiligen Ordnung verlagern lässt. Stets ist Eigenes mit Fremdem durchsetzt. Ich sehe dich nie, wie du mich siehst, und nie dort, von wo aus du mich siehst; denn vom fremden Blick bin ich getroffen, bevor ich sehe, wer mich sieht. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Prozessen partieller Globalisierung, in denen bestimmte Funktionen, Techniken oder Stile sich weltweit ausbreiten, ohne dass dies partikulare und hybride Rezeptionsweisen ausschließt, und einer Tendenz zur totalen Globalisierung, in der die Frage nach dem Was, Wer und Wozu sich mehr und mehr von der Frage nach dem Wo ablöst. Das Fremde ist einerseits etwas Uraltes, andererseits etwas höchst Aktuelles. Jahrhundert. Kein Wir sagt „wir“, sondern Eine radikale Form des Fremden - im Unterschied zur relativen Form - finden wir in der Philosophie erst nach Hegel, andeutungsweise bei Feuerbach, Kierkegaard und Nietzsche und vollends dann im 20. Fremdes beginnt am eigenen Leib, im eigenen Haus, im eigenen Land. Man steht entweder innerhalb einer Kultur oder außerhalb ihrer; es fehlt die innere Distanz, die Helmuth Plessner als „exzentrische Positionalität“ bezeichnet hat.
Gemessen daran erscheint das Fremde als außer-ordentlich im buchstäblichen Sinne. Diese Trennung zwischen eigener Antwort und dem eintreffenden Fremden bezeichnet Waldenfels als zeitliche Diastase. Für die fremde Stimme gilt das nämliche.• Fremdheit verteilt sich auf verschiedene Dimensionen. Diese dritte Dimension des Fremden (neben der ekstatischen und der duplikativen Form) bezeichne ich als • Fremdes lässt sich nur indirekt erfassen, als Abweichung vom Normalen und als ein Überschuss, der die normalen Erwartungen und Forderungen überschreitet. In Bezug auf die Erfahrung der Zeit wird diese „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“Dieser Andere, der in seiner Eigenheit immer schon Züge des Fremden an sich hat und mir dadurch in seiner Gänze unverständlich bleibt, konfrontiert mich ebenso mit seinen für mich fremden Ansprüchen, auf welche ich zu antworten habe.