will es Dir offen gestehen. Chr.) Für das Individuum sei diese Tatsache aber irrelevant.
1. Zum einen kann sich selbst zu gehören also als die Fähigkeit angesehen werden, mit der Gegenwart zufrieden zu sein. Für den römischen Philosophen Lucius Annaeus Seneca († 65 n. «Sie wird es aber nicht sein,» fährt Seneca fort, «wenn wir nicht zuvor begonnen haben, uns selbst zu gehören.» (EM, 262) Neben dem Präsentismus wird hier also noch eine Art der Selbstaneignung vorausgesetzt. Ich behaupte folgendes: Wer Befehle bereitwillig annimmt, entkommt dem bittersten Teil der Knechtschaft, nämlich zu tun, was er nicht will; nicht wer auf Befehl etwas tut, ist unglücklich, sondern wer es gegen seinen Willen tut.» (EM, 203) Im Umgang mit der Zeit, wie auch in anderen Bereichen von Senecas Philosophie, ist die Für Seneca steht der Mensch im Kreuzfeuer unterschiedlichster Einflüsse.
Von der kürze des Lebens von Seneca ist ein Klassiker, der Pflichlektüre in jeder Schule sein sollte.
Gelinge es aber, eine Genügsamkeit mit der Gegenwart zu entwickeln, so wird der Mensch weniger abhängig von der Zukunft: «Handle daher, mein Lucilius, so, wie du schreibst, halte alle Stunden fest; so wird es geschehen, dass Du weniger vom morgigen Tag abhängig bist, wenn Du den heutigen in die Hand nimmst.» (EM, 5) Im vierten Paragraphen des ersten Briefes gesteht Seneca, dass es ihm selbst nicht gelingt, keine Zeit ungenutzt verstreichen zu lassen.
einmal ein Dankbarer zurückerstatten kann.» (EM, 5) Er ist somit gleichzeitig der Gefangene und der mögliche Befreier seiner selbst.
Verben wie «sammeln», «bewahren» oder «rauben» scheinen sich also nicht mit diesem physikalischen Zeitverständnis zu vertragen. Was diese Veranschaulichung wunderbar darstellt, ist, dass es unterschiedlich grosse Kreise gibt, die verschiedene Zeitabschnitte umfassen. Lucius Annäus Seneca des Philosophen Werke, 12.-115. Marcus Aurelius: Selbstbetrachtungen: Selbsterkenntnisse des r mischen Kaisers Marcus Aurelius Im sechsten Paragraphen des 12. Ihr Blog kann leider keine Beiträge per E-Mail teilen. (EM, 35) Ein kleinerer umfasst die Jugendzeit, ein weiterer die Jahre als Kind.
Aber auch wenn einem nicht mehr viel Zeit bleibt – und man weiss ja schliesslich nie wirklich, wie viel einem wirklich noch bleibt – ist Philosophische, literarische, gesell- und wissenschaftliche Denkbrocken zum Sammeln, Bauen und Basteln. Die Gegenwart ist ein fliessendes Abwechseln von Momenten, die nie an einer Stelle zum Stillstand kommen.
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. Zeitverlust geschieht, wie Seneca schreibt, nicht nur durch das Einwirken von externen Kräften, wie die Verben «entr[ei]ssen» und «entziehen» suggerieren, sondern auch – was besonders beschämend sei – durch eine selbstverantwortete «Nachlässigkeit».Während Zeit gesammelt und bewahrt werden kann, so kann sie eben auch verloren gehen oder – in der Sprache von Kairos – als ungenutzte Gelegenheit verstreichen. Außerdem sind viele der Inhalte gut übertragbar auf die heutige Zeit, wie ich finde. Das wird bei der Lektüre offensichtlich. Seneca schreibt in «Der grösste Verlust für das Leben ist die Verzögerung: Sie entzieht uns immer gleich den ersten Tag, sie raubt uns die Gegenwart, während sie Fernliegendes in Aussicht stellt. Chr.) Beitrag nicht abgeschickt - E-Mail Adresse kontrollieren! Die Gegenwart ist ein fliessendes Abwechseln von Momenten, die nie an einer Stelle zum Stillstand kommen.
Ich behaupte folgendes: Wer Befehle bereitwillig annimmt, entkommt dem bittersten Teil der Knechtschaft, nämlich zu tun, was er nicht will; nicht wer auf Befehl etwas tut, ist unglücklich, sondern wer es gegen seinen Willen tut.» (EM, 203) Im Umgang mit der Zeit, wie auch in anderen Bereichen von Senecas Philosophie, ist die Für Seneca steht der Mensch im Kreuzfeuer unterschiedlichster Einflüsse. Im Alltag ist die Zeit im Grunde eine intersubjektive Orientierungshilfe, die das menschliche Zusammenleben ordnet und vereinfacht. EM, 6) Je früher, desto besser. denn selbst tue, der ich Dir diese Lehren gebe.
«Niemand gehört sich selbst.» Wie besprochen, löst für Seneca erst die fehlende Genügsamkeit mit der Gegenwart eine Versessenheit auf die Zukunft aus. Beitrag nicht abgeschickt - E-Mail Adresse kontrollieren!
ein anderer unbemerkt entzogen, ein dritter zerrinnt
Briefes skizziert Seneca das Leben als unterschiedlich grosse konzentrische Kreise. Seneca möchte nicht anklagen, sondern aufmerksam machen, dass es sich selbst dann noch lohne, sich mit der Zeit auseinanderzusetzen, wenn nicht mehr viel am Boden des Fasses übrig sei.